In einem Österreich Update berichtet unsere Kanzlei im Fachmagazin „European Competition Law Review“ (E.C.L.R.) regelmäßig über aktuelle Fälle im Kartell- und Wettbewerbssektor. Das britische Magazin enthält umfassende Updates und fachkundige Analysen aus dem internationalen Wettbewerbs- und Kartellrecht und bietet damit eine Zusammenfassung aller wichtigen und aktuellen Fälle, inklusive themenspezifische Kommentare und Stellungnahmen führender Branchenexpert:innen.
Unser Partner RA Georg Huber fasst für die Ausgabe (2024) 45 E.C.L.R., Issue 3 diesen Fall zusammen:
Die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat beim Kartellgericht 16 Anträge gegen die Tiroler Supermarktkette MPreis eingereicht, um Geldstrafen für Verstöße gegen das Bundesgesetz zur Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen (Faire-Wettbewerbsbedingungen-Gesetz (FWBG); seit Jänner 2022 in Kraft) zu verhängen. Damit beantragt die BWB – erstmals seit Inkrafttreten des Gesetzes – Geldbußen nach dem FWBG. Die Anträge betreffen unfaire Handelspraktiken im Zusammenhang mit dem Verkauf von Agrar- und Lebensmittelerzeugnissen, wobei MPreis von Lieferanten Zahlungen für angeblich unterstützende Maßnahmen im Rahmen eines internen Transformationsprozesses forderte, die nicht mit den gekauften Produkten in Zusammenhang standen. Das FWBG soll Lieferanten vor wirtschaftlich überlegenen Käufern schützen und verbietet u.a. einseitige Vertragsänderungen und die Forderung von Zahlungen ohne Bezug zum Verkauf der Produkte.
Im Folgenden ein Auszug des Artikels sowie die vollständige Version zum Nachlesen:
First fines requested under the Federal Act on Improvement of Competitive Conditions
The Federal Competition Authority (Bundeswettbewerbsbehörde—BWB) has filed 16 applications against the Tyrolean supermarket chain MPreis with the Cartel Court. The applications are directed at imposing “appropriate fines” for violations of the Federal Act on Improvement of Competitive Conditions (Faire-Wettbewerbsbedingungen-Gesetz—FWBG), a statute in effect since 1 January 2022, which implements the European Union (EU) Unfair Trading Practices Directive in Austria. This is the first time the BWB has requested that fines be imposed under the FWBG. The 16 applications relate to unfair trading practices in connection with the sale of agricultural and food products.
The BWB received information that MPreis had sent pro forma invoices to suppliers of agricultural and food products for lump sums of varying amounts, in circumstances where the payments demanded were not related to the products purchased by them. Specifically, MPreis demanded payments to support a transformation process within MPreis.
[…]
Zum vollständigen Beitrag in der englischen Originalversion, herausgegeben von Sweet & Maxwell/Thomson Reuters:
